Beiträge von ArthurDent007

    Hallo zusammen,

    bin mehr oder weniger durch Zufall auf folgendes TearDown der RWTH Aachen gestoßen: https://www.cell.com/cell-repo…ded/S2666-3864(25)00052-9
    Da wird der BYD Blade Akku mit der Tesla Rundzelle verglichen und ein Performancevergleich in Bezug auf die Leistung, die Zyklenfestigkeit und die Herstellkosten vorgenommen.

    Habe mal auf die schnelle ein paar Bilder herausgeschnitten und hänge die Bilder mal mit an. Zu einem die mechanischen Abmessungen der einzelnen Zelle;

    2025-04-21_BYD_Blade_Zelle.jpg

    Von der Länge her breiten sich die Zellen über den gesamten Breite des Fahrzeugs unter dem Fahrboden aus. Ergibt sich aus der Länge von 96,5 cm. Da sich in dem Akkupack vom Atto 3 126 Einzelzellen befinden, welche von 9 BMS'en geregelt werden, ergibt sich eine verbaute Länge von ca. 176 cm unter dem Fahrzeugboden.

    Interessant ist auch der Aufbau einer einzelnen Zelle, hier mal schematisch dargestellt:

    2025-04-21_BYD_Blade_Zelle_schematisch.jpg

    Da sind mehrere Einzellagen miteinander verbunden. Die BYD Blade-Zelle verfügt über einen einzelnen Z-förmig gefalteten Elektrodenstapel mit 38 doppelt beschichteten Kathoden- und 39 doppelt beschichteten Anodenschichten sowie 79 Separatorlagen (aus einer durchgehend gefalteten Separatorschicht). Der Separatorüberhang ist laminiert, sodass auch die offenen Seiten der Z-förmig gefalteten Separatorfalten an der langen Ober- und Unterseite des Stapels geschlossen sind, zur Fixierung der Kathoden- und Anodenschichten. Auf der laminierten Stapelkante ist eine Kunststoffschiene mit Klebeband befestigt. Die Kontaktierungsbaugruppen an beiden Enden sind ebenfalls mit Klebeband am Stapel befestigt. Der gesamte Stapel und die Kunststoffhalterungen der Kontaktierungsbaugruppen werden anschließend in einen transparenten Isolierbeutel eingewickelt.

    2025-04-21_BYD_Blade_Zelle_aufbau.jpg

    Liest sich alles recht spannend. Die chemische Zusammensetzung der Zelle wurde auch analysiert:

    2025-04-21_BYD_Blade_Zelle_Funktionsanteile.jpg


    2025-04-21_BYD_Blade_Zelle_Anode_Kathode.jpg

    Und zu guter Letzt noch ein paar Temperaturversuche. Mit der Bestimmung des Innenwiderstandes vs. Temperatur der Zelle. Wie schon mal beschrieben bei einer Innentemperatur von 40°C hat die LFP Zelle von BYD mit 0.7-0.9 mOhm ihre beste Fähigkeit die chemische Energie bereit zustellen:

    2025-04-21_BYD_Blade_Zelle_Zellenwiderstand.jpg


    Bei den technischen Bewertungen wurde die Zelle mit einem 1C also so um die 150A geladen, um die Wärmeentwicklung zu testen. Entspricht beim Atto 3 einer Ladeleistung von 67 kW. Dabei kam heraus, dass die Zelle einen inneren thermischen Verlust von ca. 70W produzierte. Linear hochgerechnet entspricht das beim Atto 3 einer Ladeverlustleistung bei HPC (CCS) laden von 8,8 kW. Solche Ladeverluste habe ich aber bisher noch nicht beim CCS laden gesehen. Daher gehe ich davon aus, das BYD hier mit dem Thermalmanagement eingreift, was sich ja auf der Unter- und Oberseite des Akkupacks befindet.

    Die Kostenanalyse liest sich auch recht spannend, da die Autoren davon ausgehen, dass die Zelle mit reinen Materialkosten von 35€/kWh echt preisgünstig hergestellt werden kann. Rechnen wir noch die Elektronik und das Thermalmanagement hinzu, kommen da für einen Akkupack vom Atto 3 Herstellkosten von 2500 € zusammen. Das ist echt preisgünstig.


    Mit besten Grüßen aus Nordhessen

    War das nicht das Model 3 was einen LFP Akku hat, zumindestens in der Standard Range Ausführung, siehe: https://evshop.eu/de/batteriep…la-model-3-gebraucht.html
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    Viele Grüße aus Nordhessen

    Ich kann mich der Argumentation mit dem Entladen auf unter 20% nicht so ganz anschließen. Es ist zwar korrekt, dass der HV Akku bei unter 20% die 12 V Batterie nicht mehr unterstützt, aber rein Entlade- oder Ladetechnisch sehe ich keine Schwierigkeiten.

    Ich habe den BYD am vergangenen Samstag auf 6% Restanzeigekapazität herunter gefahren und habe im Ruhezustand des Fahrzeugs noch immer eine Zellenspannung von 401V (3.19V pro Zelle) angezeigt bekommen. Bei einer Zellentemperatur von ca. 30°C. Das ist für die verwendeten LFP Zellen im Akkublock kein Thema, bei dieser Zellenspannung geht es den Zellen noch gut. Kritisch wird es bei Zellenspannung unter 2.5V, dann können Degenerationseffekte auftreten.

    Die maximale HV Akkuspannung bei 100% Ladezustand, die ich bisher gesehen habe im Ruhezustand ist 423V (3.35V pro Zelle). Auch hier sind wir noch ein Stück von der 3.5V pro Zelle entfernt.

    Alles in allem bewegen wir uns mit dem verbauten Batteriemanagement im absoluten Wohlfühlbereich des HV Akkus. Und klar, es macht total Sinn den Akku, wenn er fast leer ist, auch gleich aufzuladen, zu mindestens bis 21% damit der HV Akku die Starterbatterie noch unterstützt.


    Mit besten Grüßen aus Nordhessen

    Habe eine Seite in Deutschland gefunden: https://www.batemo.com/product…explorer/byd-blade-c102f/

    Die tabellarische Darstellung sieht wie folgt aus:
    2025-03-31_Blade_Specification.jpg

    Auf der Internetseite sprechen Sie von 2.0C bzgl. Ladeleistung. Auf chinesischen Seiten habe ich die zitierten 2.6C gefunden.

    Und die folgende Entladekurve ist dort gezeigt:

    2025-03-31_Blade_Current_Curve.jpg

    Die Linien habe ich mal rein gemalt. Die orange Linie zeigt die maximale Entladeenergie, wenn wir die 204 PS (150 kW) ziehen. Dann bekommen wir so ungefähr 45% der Kapazität aus dem Akku. Bei der spezifizierten Dauerlast von 65 kW bekommen wir über 90% aus dem Akku entnommen.

    In meinem BMS ist die nominelle Kapazität der Zelle mit 150 Ah angegeben. Die gemessene Kapazität lag so bei 147 Ah. Die Daten sind nicht 100% konsistent, aber geben schon mal einen guten Hinweis, was wir von dem Blade Akku erwarten können.


    Mit besten Grüßen aus Nordhessen

    Hallo zusammen,


    der Blade 2.0 LFP Akku ist für einen Dauerentladestrom von 2,6C ausgelegt, das entspricht 390A Entladestrom. So wie entladen wird, kann auch geladen werden theoretisch. Das würde bedeuten das der Atto mit bis 170 kW geladen werden kann. Wenn ich in das BMS reinschaue und der Akku entsprechend "warm" zeigt mir das BMS sogar eine erlaubte Ladeleistung von über 200 kW an.

    Begrenzt wird das ganze aber durch die Ladeelektronik. Und da setzen sowohl der MG4 MDY 2021/22 und der Atto3 MDY 2022 auf die selbe Ladeelektronik. Diese Elektronik ist auf 88/89 kW begrenzt.

    Insgesamt wird sich und das wird die Zeit zeigen, dass durch die geringere Ladeleistung die Haltbarkeit des Akkus sich verbessert und wir die möglichen / rechnerischen 1,5 Mio. km damit fahren können :D


    Mit besten Grüßen aus Nordhessen


    P.S. Der neue Atto 3 MDY 2025 soll mit 110 kW laden können. https://www.motornews.at/byd-a…n-durch-update-fuer-2025/ Mal sehen was in Europa davon ankommt. Deutschland ist, obwohl immer anders gesagt, kein Fokusmarkt für BYD

    Hallo TanYeah,


    ich habe hier mal eine kleine Untersuchung zur Batterie gemacht und in einem Thread beschrieben: RE: Klimaanlage / Heizung Gefühlt würde ich sagen, dass es sich um einen Garantiefall handelt. Wenigstens für die "Teile" die erneuert werden müssen. Ob die Arbeitszeit mit angedeckt ist? Wohl eher nicht.


    Mit besten Grüßen aus Nordhessen